Von: daily-business-request@computerwissen.de im Auftrag von Business-PC Daily [newsletter@computerwissen.de]
Gesendet: Montag, 14. November 2005 02:00
An: Business-PC Daily Abonnenten
Betreff: Weblogs und das Image einer Firma

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 14. November 2005

Weblogs und das Image einer Firma
Dual Head 2 Go: Zweischirmlösung für Notebooks von Matrox
Microsoft vs. Google: Wer kauft AOL?
Preissturz bei Mobilfunk-Preisen
Über "Business-PC Daily"
Über den Fachverlag für Computerwissen
"Business-PC Daily" abbestellen

Weblogs und das Image einer Firma

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

seit einigen Tagen macht Sony auf den Technik-Seiten der Zeitungen Schlagzeilen. Nicht, dass dem Unterhaltungsriesen ein Aufsehen erregendes neues Produkt gelungen wäre, im Gegenteil. Es geht um längst erhältliche Musik-CDs, genauer: Um die mitgelieferte CD-Player-Software und den Kopierschutz, mit dem Sony dabei arbeitet.

Der nämlich setzt, wie an dieser Stelle schon einmal erläutert (s. dazu "Business-PC Daily" vom 4. November) ein Verfahren ein, das aus verschiedenen Gründen sehr bedenklich ist.

Ein Kopierschutz als Image-Problem

So bedenklich sogar, dass Computer Associates die eingesetzte Software nicht nur als "Spyware" klassifiziert, sondern bei Microsoft ernsthaft erwogen wird, gegen das Programm vorzugehen.

Damit nicht genug: In Kalifornien wurde Sony bereits angezeigt, in Italien liegt eine Regierungsanfrage vor, Sonys Aktivitäten auf mögliche Rechtsbrüche hin zu untersuchen und laut Washington Post ist in Kürze mit einer US-weiten Anzeige zu rechnen.

Das allein ist schon schlimm genug, aber die Art und Weise, wie Sony versucht, den immer größer werdenden Image-Schaden abzuwenden, sorgt dafür, dass das Unternehmen immer wieder erneut mit negativen Meldungen in der Presse auftaucht.

Nachdem sich Sony und First 4 Internet (die Firma, die den Kopierschutz programmiert hat) etwas gewunden haben und versuchten, die aufkommende Kritik mit dem wenig glücklichen Hinweis zu beschwichtigen, man setze das monierte Verfahren bereits seit mehreren Monaten ein, ohne dass sich jemand beschwert hätte, bot Sony schließlich einen Patch und einen Uninstaller an.

Der soll dafür sorgen, dass alle Spuren des problematischen Kopierschutzes vom Rechner geputzt werden (natürlich kann man anschließend die entsprechenden CDs nicht mehr am PC abspielen). Doch um diesen Uninstaller zu bekommen, muss man zuerst ein Formular ausfüllen, bei dem man nicht nur seine E-Mail-Adresse angeben, sondern auch gleichzeitig deren Verwendung in verschiedenen Marketing-Listen zustimmen muss.

Obendrein stellte sich heraus, dass der Kopierschutz regelmäßig Kontakt zu Sonys Servern aufnimmt und eine ID überträgt, anhand derer es möglich sein kann, zu protokollieren, auf welchem Computer mit welcher IP-Adresse welche CD eingelegt wird (nicht, dass Sony das tatsächlich machen würde – aber es ist möglich).

Die unterschätzte Blogophäre

Alles in allem bietet Sony da eher ein trauriges Bild. Das hat sicherlich mehrere Gründe, aber einer davon ist wohl, dass man bei Sony die Bedeutung von Blogs und Foren im Internet unterschätzt hat.

Nun sind Blogs zwar oft einfach nur Gerüchteküchen von durchaus zweifelhaftem Wert und es mag gut sein, dass man im Management eines Unternehmens von der Größe Sonys dergleichen für Stammtischgeschwätz hält, für digitales Rauschen, dem man weiter keine Beachtung schenken muss.

Doch in diesem Fall sieht die Sache anders aus. Denn der ganze Fall wurde überhaupt nur publik, weil der Sicherheitsexperte Mark Russinovich darüber stolperte und ihn in seinem Weblog dokumentiert hat.

Russinovich ist nicht irgendein dahergelaufener Hobbyprogrammierer, kein Windbeutel und Wichtigtuer und er ist auch kein Script-Kiddie, das mal in die Zeitung will, sondern ein profunder Kenner und Experte in Sachen Systemanalyse.

In seinen inzwischen insgesamt vier umfangreichen Artikeln in seinem Blog dokumentiert er sorgfältig und kenntnisreich detailliert Schritt für Schritt seiner professionellen Analyse. Dabei wirft er nicht mit spekulativen Behauptungen um sich, sondern kann nachweisen, welche Fehler die Programmierer gemacht haben. Auch die Antwort von First 4 Internet hält seiner genaue Prüfung nicht stand, so dass er zu dem Schluss kommt, die Firma hätte ganz fundamental nicht verstanden, wie man einen Gerätetreiber in Windows implementiert, ohne dabei das System zu gefährden.

Der ganze Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig es für ein Unternehmen sein kann, die Diskussionen im Internet zu verfolgen, um im Falle eines Falles schnell regieren zu können, bevor es zu einem Flächenbrand und Image-Gau kommt.

Hier setzt zum Beispiel eine neue Softwarelösung namens "Public Image Monitoring Solution" von IBM an. Damit soll es möglich sein, die verschiedenen Blogs, Newsgroups und Webforen regelmäßig nach dem eigenen Firmennamen oder der Nennung von Produkten zu durchstöbern, Ursache-/Wirkungsverhältnisse zu erkennen, den "Tonfall" einer Diskussion zu analysieren und Fakten von Gerüchten zu trennen. Das klingt sehr nützlich und ist es vermutlich auch.

Doch Vorsicht! Wer glaubt, man könne den Informationsfluss im Internet per Software kontrollieren, der täuscht sich. So wichtig und nützlich die "Monitoring Solution"-Software auch ist – sie ist ein Werkzeug. Nicht weniger – aber auch nicht mehr.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

P. S.: Sony stoppt Kopierschutz

Kurz nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe von "Business-PC Daily" erfuhr ich, dass die immer massivere Kritik – inzwischen hat sich sogar schon das amerikanische Departement of Homeland Security eingeschaltet – Sony dazu bewogen hat, den Kopierschutz aktuell nicht mehr einzusetzen und das gesamte Verfahren zu überdenken.

Und wo habe ich das gelesen? Natürlich in einem Blog, nämlich bei meinem US-Kollegen Ed Bott.

Sony backs down after DHS smackdown

Dual Head 2 Go: Zweischirmlösung für Notebooks von Matrox

Es gibt verschiedene Anwendungsbereiche, in denen man nicht nur einen, sondern zwei Monitore benötigt. So kann man zum Beispiel auf einem Monitor die Werkzeugleisten eines Programms platzieren und den zweiten als große Arbeitsfläche benutzen oder beide Monitore zu einem Großbild zusammenschließen. Bislang waren solche Lösungen davon abhängig, dass man eine entsprechende Grafikkarte in seinem PC hat. Bei einem Desktop-Computer kann man unter Umständen entsprechend umrüsten, bei einem Notebook ist das allerdings praktisch ausgeschlossen

Hier setzt "Dual Head 2 Go" von Matrox an. Dabei handelt es sich um einen intelligenten externen Video-Adapter, der das Video-Signal des PCs oder des Notebooks auf zwei Bildschirme aufteilt und so die Arbeitsfläche verdoppelt. Dabei beeinträchtigt der etwa handflächengroße Adapter weder die Signalqualität noch werden spezielle 3-D-Funktionen von Grafikkarten in Mitleidenschaft gezogen.

Der Adapter soll im Dezember für rund 160,00 Euro in den Handel kommen und arbeitet mit Windows 2000 und Windows XP zusammen.

Anzeige

Holen Sie das Maximum aus Ihrer Hardware heraus!

Holen Sie mit dem PC-Hardware-Profi jetzt das Maximum aus Ihrem Computer heraus:

  • Vermeiden Sie nervige Windows-Abstürze, hartnäckige Systemfehler, gemeine Festplatten-Defekte und machen Sie Ihren PC jetzt hochstabil, fehlerfrei und absturzsicher!
  • Optimieren Sie Ihren Rechner individuell, umgehen Sie werksseitige BIOS-Einstellungen und tunen Sie Ihre Hardware wie die Profis!
  • Bauen Sie neue Hardware-Komponenten wie Arbeitsspeicher, Grafikkarte, Lüfter perfekt in Ihr System ein und vermeiden Sie böse Überraschungen!

Sie erhalten mit dem PC-Hardware-Profi 640 Seiten geheimes Insider-Wissen unserer Computer-Experten verständlich aufbereitet! Machen Sie jetzt den 6-Wochen-Gratis-Test und beherrschen Sie Ihren PC optimal!

Zum PC-Hardware-Profi

Microsoft vs. Google: Wer kauft AOL?

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Erst waren es nur Meldungen aus der Gerüchteküche, inzwischen ist es nur noch eine Frage der Zeit: Time Warner sucht einen finanzkräftigen Partner für die Konzerntochter AOL.

Bislang waren drei Interessenten im Rennen: Yahoo, Google und Microsoft. Yahoo ist inzwischen ausgeschieden, Google und Microsoft sollen sich nach verschiedenen Presseberichten eine "Bieterschlacht" liefern.

Auch wenn AOL nach dem Platzen der Internet-Blase schnell zum Sorgenkind von Time Warner mutierte, hat sich das Bild in der letzten Zeit deutlich geändert. Heute ist AOL wieder für Kooperationen oder gar eine vollständige Übernahme interessant. So meldet das Wall Street Journal, dass rund zehn Prozent der Werbeumsätze online in die Taschen von AOL fließen.

Doch nicht nur das macht AOL für Microsoft interessant. Der Konzern aus Redmond könnte mit einer Übernahme von AOL seinem Konkurrenten den wichtigsten Kunden wegschnappen. Denn noch kooperiert AOL bei der Websuche mit Google und ist laut Manager Magazin der größte Einzelkunde Googles, mit dem die Suchmaschinen-Firma rund zehn Prozent seiner Umsätze generiert.

Preissturz bei Mobilfunk-Preisen

Als der Mobilfunk-Discounter Simyo an den Start ging, warb das Unternehmen mit einer transparenten und günstigen Preisstruktur: 19,00 Cent pro Minute kostete ein innerdeutscher Anruf, ganz gleich, ob man in eine Mobilfunk- oder ins Festnetz telefonierte. Damit schlug das Unternehmen eine deutliche Schneise in den Tarifdschungel und eröffnete ein neues Marktsegment. Dass es dort nicht allein bleiben würde, war ebenso abzusehen wie die Tatsache, dass wachsende Konkurrenz die Preise weiter purzeln lassen würde. Inzwischen ist der Preiskampf im vollen Gang, die Preis purzeln. Hier der aktuelle Stand:

  • Blau.de: 16 Cent / Minute
  • Debitel Light: 16 Cent / Minute [gültig ab: 16. November]
  • Easy Mobile : 16 Cent /Minute
  • Simply: 15 Cent / Minute
  • Simyo: 16 Cent / Minute [gültig ab: 16. November]

Über "Business-PC Daily"

Der Newsletter "Business-PC Daily" wird heute gesponsert vom "Access-Berater", dem praxisnahen und kompetenten Nachschlagewerk für Ihren erfolgreichen Einsatz von Microsoft Access.

Detaillierte Informationen zum "Access-Berater" sowie die Möglichkeit, den Berater kostenlos zum Test anzufordern, finden Sie hier:

Access-Berater kostenlos testen

Über den Fachverlag für Computerwissen

Der Newsletter "Business-PC Daily" ist ein kostenloser E-Mail-Service des Fachverlags für Computerwissen. Informationen zu unserem Verlagsprogramm sowie zu weiteren kostenlosen Services finden Sie auf unseren Internetseiten unter der folgenden Adresse:

http://www.computerwissen.de/

"Business-PC Daily" abbestellen

Sollten Sie an "Business-PC Daily" einmal nicht mehr interessiert sein, können Sie den Newsletter jederzeit abbestellen. Ein Formular für Ihre Abbestellung finden Sie auf unseren Internetseiten unter der folgenden Adresse:

http://www.computerwissen.de/newsletter/

Impressum

"Business-PC Daily" wird herausgegeben von:

Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG
Fachverlag für Computerwissen
Theodor-Heuss-Strasse 2-4
53095 Bonn

Telefon: 02 28 / 9 55 01 90
Fax: 02 28 / 35 97 10

Internet: http://www.computerwissen.de/
E-Mail: info@computerwissen.de

Haftungsausschluss: Sämtliche Beiträge und Inhalte des Newsletters sind sorgfältig recherchiert. Dennoch ist eine Haftung ausgeschlossen.

Alle Rechte liegen beim Fachverlag für Computerwissen. Nachdruck und Veröffentlichung, auch auszugsweise, sind nicht gestattet.

Copyright © 2005 Fachverlag für Computerwissen