Computerwissen Daily | ||||||||||||
Der E-Mail-Dienst rund um Ihren PC, Ausgabe vom 26. Mai 2006 | ||||||||||||
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Wenn Spam zu Kopf steigt Hallo, liebe Leser, Auch im Verlauf der Meldung werden die Umstände nicht unbedingt deutlicher. «Pressestellen und PR-Agenturen schlagen die Hände über dem Kopf zusammen: Wenn es nach dem Willen eines Verlages in Hannover geht, sollen PR-Treibende künftig vor dem Versand einer Presseinformation in jeder betroffenen Redaktion anrufen, ob sie dorthin eine email schicken dürfen. Ausgerechnet der als IT-affin bekannte Heise Verlag ist juristisch gegen die elektronische Zusendung von Presseinformationen vorgegangen. Dafür setzte er vor dem Landgericht Hannover Pressearbeit kurzerhand mit Werbung gleich und wählte einen Mittelständler aus, um ein Exempel zu statuieren.» So und ähnlich äußert sich Karl Wilhem Treml, der Besitzer der Fotolabor Treml GmbH, auf der von ihm selbst betriebenen Nachrichtenseite News-Ticker.org. Was war passiert? Wurde hier einem hilflosen mittelständischen Unternehmen, das ein mehr oder minder unbekanntes Nachrichtenportal betreibt, in böswilliger Weise die Meinungsfreiheit entzogen? Hat der Heise-Verlag womöglich sein Herz für repressive Nachrichtensteuerung entdeckt? Nun gibt es in Deutschland einige Dinge, die rechtlich geschützt sind und auch nur schwer komplett ausgehebelt werden können – dazu gehört, trotz der derzeit aktuellen BND-Affäre, sicherlich die Freiheit der Presse. Grund genug, einmal etwas genauer hinter die Kulissen der Tremlschen Meinungsäußerung zu schauen. So liest sich die Darstellung der Geschichte in einer Nachricht des Heise-Verlages auch etwas anders: «Nach fast zwei Jahren Dauer hat der Heise Zeitschriften Verlag ein Verfahren vor dem Landgericht Hannover gegen die Fotolabor Treml GmbH als Betreiberin von news-ticker.org wegen der Versendung von Spam-Mails gewonnen (Urteil vom 11. Mai 2006, Az. 21 O 153/04). Der Beklagte wurde nach den Paragrafen 7 und 8 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verurteilt, "es zu unterlassen, im geschäftlichen Verkehr zu Zwecken des Wettbewerbs per E-Mail Werbung an solche Empfänger zu versenden, deren Einwilligung dazu nicht vorliegt". Da es sich dabei um einen Anspruch auf Basis des Wettbewerbsrechts handelt, ist es dem Beklagten damit grundsätzlich verboten, an Dritte ohne vorherige Erlaubnis Werbe-Mails zu versenden.» Eine etwas ausführlichere Recherche brachte dann auch eine geradezu hanebüchene Geschichte zu Tage. Herr Treml hat in der Vergangenheit, etwa im Juli 2004, häufiger Spam in eigener Sache an recht wahllose Verteiler verschickt, so auch an Mitarbeiter des Heise-Verlages. Aufgrund dieser Werbe-Aussendungen wurde er auch bereits in der Newsgroup de.admin.net-abuse.mail, die sich mit Spam beschäftigt, diskutiert. Auf die Bitte hin, diese Aussendungen zu unterlassen, soll er recht unfreundlich reagiert und mit einer weiteren Pressemitteilung in eigener Sache reagiert haben. Danach sei er an den Aussendungen unschuldig, denn ein «"Netzwerk rechtsradikaler IT-Spezialisten" rund um die Newsgroup de.admin.net-abuse.mail, das von "Hannover, Bremen, Stuttgart, München und von Pfadfindern in der Schweiz geführt" werde und in das auch Mitarbeiter des Heise Zeitschriften Verlags involviert seien», hätten, um ihm zu schaden, diese Aussendungen vorgenommen. Dumm nur, dass Treml nicht nur diesen Vorwurf nicht belegen konnte, sondern sogar innerhalb einer Stunde auf eine Rückfrage zu einer seiner Spam-Sendungen antwortete. Ein Gutachter stellte dann auch fest, dass die Aussendungen definitiv von dem Account des Herrn Treml kamen. Auch sonst hat Treml, so ist es in der Meldung des Heise-Verlages zur Verhandlung nachzulesen, nicht wirklich etwas unternommen, um gegen den angeblich fremdverursachten Spam-Versand vorzugehen. Hier könnte die Geschichte nun eigentlich schon zu Ende sein, man könnte die Schultern zucken und sich wundern, wie eine, sagen wir derart schillernde Figur wohl im Geschäftsleben überlebt. «Sie können in Deutschland heute jedermann einen Brief schreiben, ohne ihn vorher zu fragen. In den letzten Jahren haben sich Juristen jedoch darauf spezialisiert, Gegner der neueren Kommunikationsmittel Fax und email zu unterstützen», zitiert sich Treml auf seiner Nachrichtenseite selbst. Für mich ist es ist schon bedenklich, wenn es in den Äußerungen eines so sehr an die Öffentlichkeit drängenden Menschen zu einem so eklatant undifferenzierten Gebrauch des Wortes Pressefreiheit kommt. Wer anderen unterstellt, die Meinungsfreiheit zu unterminieren, sollte doch zumindest Werbung von Presseinformationen unterscheiden können. Aber Herr Treml hat ja auch in der Unterscheidung anderer Dinge so seine Schwierigkeiten, so etwa, wenn es darum geht, Newsgruppen, die sich mit Spam-Fällen beschäftigen, von „rechtsradikalen IT-Spezialisten“ zu unterscheiden. In dieser Newsgroup äußern sich übrigens auch die tatsächlich von ihm ernstgemeinten Schweizer Pfadfinder selbst: «Ich find das langsam nur noch Peinlich und mühsam... Unser Verein bietet Webspace für Pfadfinder in der Schweiz zum
Selbstkostenpreis an. Für den Support unserer Kunden setzen wir RT/2 als
Ticket Tracking System ein. Das ganze hat sich dann wie man bei Google nachlesen kann, immer weiter eskaliert. So also die Geschichte wie man plötzlich zu einem 'Neonazi Netzwerk
welches von Pfadis aus der Schweiz geführt wird', wird. Ja, so sind sie, die Schweizer Nazi-Pfadfinder – immer bereit, sich sofort in einem Spam-Forum zu outen. Aber, als wäre die Pfadfinder-Idee nicht schon absurd genug, gibt Treml auch noch den Grund der vermeintlichen, vorgeblich über Jahre hinaus stattfindenen Bedrohung aus dem rechten Lager an: «News-Ticker.org hatte sich kontinuierlich geweigert, rechte Pressemitteilungen zu publizieren.» Eine sehr seltsame und dazu noch gefährliche Sicht der Welt, wenn Sie mich fragen. Da tritt ein sattsam bekannter Werbeversender – Treml soll sich auch mit Fax-Werbesendungen einen unrühmlichen Namen gemacht haben – anderen Menschen durch seine wenig zugängliche Art so weit auf die Füße, dass sich damit deutsche Gerichte beschäftigen müssen, und bezichtigt die Betroffenen dann eines rechtsradikalen Hintergrundes. Das ist mehr als fragwürdig und zeugt von einem äußerst geringen Verständnis der tatsächlich stattfindenden rechten Straftaten. Tatsächlich habe ich mich gefragt, ob ich über Herrn Treml überhaupt berichten soll – nicht, weil ich Angst habe, von rechten Netzwerken, Schweizer Pfadfindern oder Müncher Fotolabor-Besitzern unter Druck gesetzt zu werden, sondern weil natürlich gerade diese Gestalten durch einen solchen Bericht immer auch ein wenig Öffentlichkeit erhalten. Mir läge nun aber nichts ferner, als Herrn Treml auch noch weiteren Zulauf zu bescheren. Da er aber auch auf anderen Gebieten außergewöhnliche Wellen geschlagen hat, finde ich es schon sinnvoll, wenn seine Methoden bekannt werden. So wie die „BILD“ ohne „BILDblog“ noch gefährlicher wäre, so ist auch ein Treml in der Eigendarstellung als armer Verfolgter zu einseitig. Und diese Rolle spielt er perfekt – auch auf anderen Gebieten. Erinnern Sie sich beispielsweise noch an die Kampagne „Du bist Deutschland“, an der sich zahlreiche Unternehmen beteiligt haben? Auch hier trat Herr Treml auf den Plan, diesmal mit einer Pressemitteilung, in der er ankündigte, die Kampagne mit 50.000 Postkarten mit „Du bist Deutschland“-Motiven unterstützen zu wollen. An sich eine gute Idee und so rief ihn die überraschte PR-Agentur fischerAppelt Kommunikation, die von diesem selbsternannten Partner noch nichts wusste, an, um mehr über die so einseitig geplante Zusammenarbeit zu erfahren. Man teilte Treml dann auch mit, dass man sich sehr freue, die Postkartenaktion jedoch mit dem „Du bist Deutschland“-Partner Edgar-Karten abgestimmt werden müsse, da dieser bereits Postkarten ausgeben würde. Auch müssten die Motive der geplanten Treml-Karten abgestimmt werden, da Herr Treml eigene Motive produziert habe. So weit, bis auf die einseitig beschlossene Kampagnenmitarbeit, ein ganz normaler geschäftlicher Vorgang. Aber dieses Ansinnen, auch sehen zu wollen, was man da so in Eigenregie zu verschicken gedachte, war wohl nicht so recht das, was Herrn Treml vorschwebte. Und so gab es mal wieder eine Pressemitteilung in eigener Sache, diesmal mit dem Tenor, man habe ihm mit dem Hinweis auf rechtliche Schritte untersagt, seine tolle Idee umzusetzen. Nun ja, vielleicht hat Herr Treml, dessen Fotolabor einer eigenen
Meldung zufolge so gut läuft, dass er im Januar noch einen Annahmestop für
Aufträge bis Anfang März ausrufen musste, einfach zuwenig Erfahrung
mit derlei geschäftlichen Vorgängen. Man möchte ihm schließlich nicht
unterstellen, dass all diese Meldungen einzig der Publicity seines
Unternehmens dienen. | ||||||||||||
Die zukünftige Windows-Welt im Betastadium Die Vorabversionen von Windows Vista und Office 2007 geben einen
Vorgeschmack auf die zukünftige Windows-Welt. Als erstes fallen die
transparenten Oberflächen in Windows Vista und eine sinnvolle Neuordnung
von Arbeitsbefehlen in Office 2007 ins Auge, so das Computermagazin
c't in der Ausgabe 12/06. Beim Testen von Betaversionen ist es aber besonders wichtig, bestimmte
Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Sie sollten daher vor einer Installation
des neuen | ||||||||||||
Mit Belichtungsreihen sorgen Sie stets für optimal belichtete Aufnahmen Ein großer Nachteil von Digitalkameras gegenüber einem Film ist deren eingeschränkter Belichtungsspielraum. So kann es besonders bei kontrastreichen Motiven passieren, dass sowohl in den Schattenpartien als auch in den Lichtern Zeichnung fehlt. Wie oft habe ich mir bei solchen Fotos schon gedacht: "Hätte ich nur eine halbe Blendenstufen länger oder knapper belichtet". Natürlich können Sie dieses Manko ausgleichen, indem Sie bei der Belichtungsmessung besonders exakt arbeiten – etwa mit dem Spotmessfeld. Mit ist das meist zu aufwändig. Stattdessen schieße ich von schwierigen Motiven "Belichtungsreihen". Bei Belichtungsreihen (oft auch engl. als "Bracketing" bezeichnet), nimmt die Kamera mindestens drei Aufnahmen auf:
Eine dieser drei (manchmal sogar fünf) Aufnahmen wird sicherlich Ihren
Vorstellungen entsprechen. Übrigens: Auch bei Belichtungsreihen können Sie
die Belichtung "shiften" – also gezielt nach oben oder unten
korrigieren. | ||||||||||||
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WM 2006 - Wo guckst Du? "Die WM möchte ich auf jeden Fall in Gesellschaft sehen. Am liebsten
auf einem großen Bildschirm." Die Frage, wo man am besten gucken kann,
wird ab sofort durch das Internetportal Mittagstipp
beantwortet. | ||||||||||||
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