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Gesendet: Mittwoch, 5. Oktober 2005 02:00
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Betreff: Zahlengewusel

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 5. Oktober 2005

Zahlengewusel
Das neue Microsoft Office: Beta 1 für November angekündigt
"Bewerbungstrainer" für Windows
Wienux: Die Stadt Wien stellt ihr Linux-System zum Download bereit
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Zahlengewusel

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

gestern berichtete ich von meinen Reise-Erlebnissen und den Erfahrungen mit dem Telekom-Hotspot-System in einem Essener Hotel. Dabei schrieb ich:

"Bei meinem Selbstversuch erreichte ich Übertragungsraten von etwa 1,5 MByte und musste immer wieder mit Funklöchern kämpfen. Zum Vergleich: Sowohl daheim als auch im Büro nutze ich eine 6-MBit-Verbindung. Ohne Funklöcher."

Na, haben Sie's gemerkt? Der Abschnitt enthält einen üblen Tippfehler. Als ich ihn geschrieben habe, stutzte ich und hatte das starke Empfinden, soeben etwas falsch gemacht zu haben, aber auch beim mehrfachen Lesen des Abschnitts fiel mir kein Fehler auf.

Dafür bemerkte ihn "Business-PC Daily"-Abonnent Sebastian W., der mir Folgendes schrieb:

"Heute fiel mir eine kleine Ungereimtheit auf: In Ihrem Vergleich stellen Sie MByte [eigentlich mit MB abgekürzt] und MBit gegenüber. Meines Wissens entsprechen 1,5 MB = 12 MBit was ein sehr hoher und fast schon unrealistischer Wert ist. ... Ich gehe davon aus, dass es sich nur um einen Tippfehler handelt und statt 'MByte' MBit gemeint waren."

Genau so war es natürlich – die Anbindung in Essen brachte es auf rund 1,5 MBit/s.

Doch da nichts so schlecht ist, dass es nicht noch als gutes Beispiel für einen Fehler dienen kann, nehme ich meinen Tippfehler zum Anlass, mich ein wenig mit den computertypischen Zahlen- und Maßangaben zu beschäftigen. Schließlich stolpert man in der Werbung und technischen Beschreibungen immer wieder über diese Maßeinheiten.

Bits und Bytes

Ganz gleich, wie kompliziert ein Computer aufgebaut ist, er lässt sich doch immer auf einzelne Stromleitungen zurückführen. Eine solche Stromleitung kann genau zwei Zustände einnehmen: durch sie kann Strom fließen, oder auch nicht. Um diese beiden Zustände mathematisch abzubilden, genügen also zwei Ziffern: 0 für "es fließt kein Strom" und 1 für "es fließt Strom". Der einfachste Computer der Welt könnte also noch nicht mal bis zwei zählen.

Um das zu ändern, werden mehrere Leitungen kombiniert. Fasst man zwei Leitungen zusammen, komm man bereits auf vier verschiedene Zustände, nämlich:

  • 0, 0
  • 1, 1
  • 0, 1
  • 1, 0

Damit man mit so einem auf zwei Zuständen basierendem System überhaupt rechnen kann, setzt man das Binärsystem ein. Im Unterschied zu unserem üblichen Dezimalsystem zur Basis 10, hat das Binärsystem die Zahl 2 als Basis. Gezählt wird dann zum Beispiel so:

0, 1, 10, 11, 100, 101, 111, 1000 ...

Man kann so eine Stromleitung auch als Träger von Informationen verstehen. Dann entspricht eine Leitung einem "Bit", also der kleinstmöglichen Informationsmenge ("Ja / Nein", "Ein / Aus", "wahr / falsch", "gesund / krank" , "rechts / links", "schwarz / weiß" und so weiter).

Fasst man acht solcher Leiterbahnen zusammen, so erhält man 1 Byte, das insgesamt 2(hoch)8 = 256 unterschiedliche Zustände annehmen kann. Anders gesagt: Mit einem Byte kann ein Computer von 0 bis 255 zählen. (Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es auch Systeme gibt, in denen ein Byte nur sieben statt acht Bit umfasst, aber das können wir hier vernachlässigen).

Wenn Ihnen das jetzt etwas verwirrend erscheint, dann trösten Sie sich mit der Gewissheit, dass Sie im Alltag völlig problemlos mit viel kruderen Systemen zurecht kommen, zum Beispiel mit Zeitangaben, bei denen sich beim Zählen sogar die Basis verändert (von 60 auf 24 auf 365).

Potztausend!

Für Verwirrung sorgt bei den Computer-Zahlen allerdings, dass in der Praxis ein fröhliches Durcheinander von binären und dezimalen Einheiten herrscht, sobald man mehr als ein Byte benennen möchte. So wird die nächstgrößere Einheit KByte oft als "Kilo-Byte" ausgesprochen und in Analogie zu vertrauten Maßeinheiten wie Kilo-Gramm oder Kilo-Meter als "1000 Byte" gelesen. Was allerdings falsch ist: Hier handelt es sich nämlich nicht um ein dezimales, sondern um ein binäres "Kilo-Byte", das nicht 1000 sondern 1024 – also: 2(hoch)10 – Byte groß ist. Dieser Größenunterschied fällt hier in der Regel noch nicht sonderlich ins Gewicht, aber das ändert sich sofort, wenn man in nächstgrößeren Einheiten wechselt. Denn auch die werden nicht durch die Multiplikation mit 1000, sondern mit 1024 erreicht – und bei Festplatten oder Arbeitsspeicher spielt es dann schon eine Rolle, ob mit 20 MByte nun 20.000.000 (20 * 1000 * 1000) Byte gemeinte sind, oder 20.971.520 (20 * 1024 * 1024).

Um den Unterschied zwischen dezimalen und binären Kilo-Angaben kenntlich zu machen, gibt es verschiedene Methoden. Ich zum Beispiel habe vor rund 25 Jahren gelernt, dass man ein großes K benutzt, es also "KByte" und nicht "kByte" heißt. Andere Notationen kürzen das Byte zu B ab und schreiben daher "KB" für 1024 Byte und "kB" für 1000 Byte.

Um die Schreibweisen zu vereinheitlichen hat International Electrotechnical Commission Ende der neunziger Jahre die so genannten "binären Präfixe" eingeführt. Dabei wird aus einem KByte bzw. KB ein "KiB", aus MByte bzw. MB wird "MiB" und so weiter. Ausgerochen klingt das übrigens reichlich, nun, sagen wir: seltsam. Zum Beispiel "Kibibyte"

Zahlenspiele

Allerdings hat sich diese Schreibweise bis heute nicht durchgesetzt, sondern jeder benutzt das System, das ihm am besten in den Kram passt. So werden Sie bei Herstellern, die mit den Größenangaben ihrer Produkte werben, oft feststellen, dass zwar die "binären" Angaben wie KB oder MB benutzt werden, aber die "dezimalen" Zahlen gemeint sind.

Gibt zum Beispiel ein Hersteller an, die Festplatte habe eine Kapazität von 30 GB bzw. 30 GByte, dann meint er damit 30.000.000.000 Byte. Da ein Computer aber mit dem Binärsystem rechnet, zeigt das System schließlich nicht 30, sondern nur 27,94 GB an (30.000.000.000 / 1024 / 1024 / 1024).

In der Praxis führt diese Trickserei normalerweise nur zu einer leichten Enttäuschung beim ersten Start des Computers. Es gibt aber auch zahlreiche Fälle, bei denen man wissen muss, was genau mit einer Angabe gemeint ist, etwa dann, wenn man wissen will, ob die neue Festplatte für die geplanten Backups ausreicht.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Das neue Microsoft Office: Beta 1 für November angekündigt

In einem Gespräch mit dem amerikanischen Newsdienst C-Net hat der Microsoft Manager Steven Sinofsky die erste Beta des neuen Microsoft Office für November 2005 angekündigt. Mit der Auslieferung des endgültigen Produkts wird im ersten Halbjahr 2006 gerechnet.

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Wienux: Die Stadt Wien stellt ihr Linux-System zum Download bereit

Die Stadtverwaltung Wien setzt seit Mitte des Jahres auf Linux. Da eine Standard-Distribution nicht für die spezifischen Ansprüche einer Verwaltungsstelle geeignet ist, arbeitet man in Wien mit einer eigens entwickelten Linux-Distribution namens "Wienux", die auf Debian 3.1 basiert. Für den Internetzugriff arbeitet man in Wien erwartungsgemäß mit Firefox, der Behördenalltag wird mit Open Office bewältigt.

Nun hat man sich in Wien dazu entschlossen, die eigene Linux-Lösung kostenlos zum Download anzubieten, um damit anderen Unternehmen und Behörden bei einem geplanten Umstieg zur Hand zu gehen. Für Privatanwender ist Wienux schon allein deshalb nicht geeignet, weil die Distribution auf die Wiener Bedürfnisse zugeschnitten ist und eher ungewöhnliche Lösungen bietet wie etwa MS Outlook Web-Access. Auch kann man bei der Installation keine Partition oder eine andere als die primäre Festplatte wählen kann.

Wer will, kann Wienux als 1,5 GByte große Zip-Datei von den Servern der Stadt Wien herunterladen. Alternativ kann man auch eine DVD mit den Daten bestellen.

Wienux, die Linux-Software der Stadt Wien

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